Aktuelles rund um das AW Schwerte


Planungsbüro Ardey will Hallen an der Emil-Rohrmann-Straße bauen (28.04.´98)

Das Modell für die Hallen


Neue Gewerbeansiedlung soll 240 Arbeitsplätze schaffen

Neues Leben für das ehemalige Vennewald-Grundstück im früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerk an der Emil-Rohrmann-Straße.
Die Planungs- und Ingenieurgesellschaft Ardey plant auf dem 2,4 Hektar großen Areal sechs Hallen, die an Industrie- und Bürobetriebe vermietet werden sollen. Das Projekt bescherte der Stadt im Vorfeld bereits einige Besuche in Münster. Die Landeskonservatorin verweigerte den Plänen nämlich zunächst ihr Placet. "Sie war der Ansicht, daß die Hallen die denkmalgeschützte Lokrichthalle aufgrund ihrer Höhen versprerren würde", erläuterte Baudezernent Kluge im Planungs- und Umweltausschuß.
Die Architekten mußten umplanen. "Die Hallen sind nun maximal dreigeschossig. Wir hoffen, daß die Baugenehmigung schnell erteilt wird", betont Architekt Wahib Wahab. Allein durch die Aufstockung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes, das bereits vermietet worden ist, konnten 40 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. 14 Firmen haben dort ihr Domizil.
Zusätzliche 200 Arbeitsplätze sind durch weitere Ansiedlungen bis zum Jahr 2001 möglich. Für die Vermietung ist die Firma Arend & Perplies zuständig. Wahab: "Es ist außerdem geplant, die Gewerbeansiedlung auf dem jetzigen Gelände der Deutschen Bahn um 10 000 Quadratmeter zu erweitern."
Die Politik sieht die Entwicklung mit Wohlwollen. "Das ist ein guter Schritt, auch wenn die Erschließung der Grundstücke nicht optimal ist. Wann wird die Zufahrt endlich vernünftig gestaltet?" fragte SPD-Fraktionschef Walter Weiher im Ausschuß. Einen genauen Zeitpunkt gibt es bislang noch nicht. "Wir bleiben dran. Vor einiger Zeit waren wir fast soweit. Der Konkurs eines der Hauptanlieger machte die Erschließung jedoch zunichte" erinnerte sich Baudezernent Kluge. Für die Anlieger wird die Zufahrt ein teurer Spaß. Sie müssen 90 Prozent der Kosten tragen, den Rest steuert die Stadt bei.
Text, Foto: Ruhr-Nachrichten


Schwerter Museumsstraßenbahn mit eigener Homepage im Internet (04.04.´98)

Die Schwerter Museumsstraßenbahn ist jetzt auch selbst im Internet vertreten.
Unter http://members.aol.com:/tram01/SMS.html sind Informationen, Neuigkeiten und alles Interessante rund um das entstehende Museum abzurufen.
Unbedingt mal reinschauen!


Partytram schunkelt ins Museum (21.02.´98)

Partytram


Straßenbahnfans kaufen den Dortmunder Oldtimer 435

Zum Rosenmontag kannn die knallrote Partytram leider noch nicht über die Gleise der Museumsstraßenbahn schunkeln, aber pünktlich zum Wonnemonat Mai soll die historische Karosse das stilechte Ambiente für Geburtstagsfeiern und Jubiläen bieten. Für ganze 575 Mark konnten die Tramfans den Oldtimer von den Dortmunder Straßenbahnen erwerben.
Als rollender Festsaal hatte die schmucke Elektrische des Typs GT4, von der 1956/57 insgesamt 26 Stück auf die Gleise der Westfalenmetropole gerollt waren, nach ihrem Liniendienst eine zweite Karriere gestartet. Insgesamt 895 074 Kilometer legte sie zurück, bis sie der fortschreitende Umbau auf Stadtbahnbetrieb im September 1996 aufs Abstellgleis schob. Leicht gemacht hatte sich die Kommission für die Erhaltung historischer Schienenfahrzeuge der Stadtwerke diese Weichenstellung nicht. Doch das Ein-Richtungs-Fahrzeug konnte an den Endpunkten nur auf Wendeschleifen drehen, die von den modernen Nachfolgern mit zwei Führerständen nicht mehr benötigt werden.
Vorstellen will die Museumsstraßenbahn ihren nunmehr neunten Dortmunder Oldtimer an diesem Sonntag, 22. Februar, ab 14 Uhr in einem Diavortrag. Wer auf den Geschmack kommt, kann sofort seine Fete reservieren lassen. Gleichzeitig rattern einige der historischen Wagen von 14 bis 17 Uhr über die Gleise des alten Eisenbahn-Ausbesserungswerkes Schwerte-Ost. Neben dem Ticket-Verkauf sollen frische Waffeln, Bratwürstchen und Getränke helfen, die Transportkosten der Partytram einzufahren.
Text, Foto: Ruhr-Nachrichten, Dortmunder Stadtwerke


Trams weiter in der alten Anheizhalle (13.12.´97)

Vor Freude laut klingeln können die historischen Trams der Museumsstraßenbahn: Sie dürfen zumindest vorerst in der Anheizhalle des früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerkes bleiben. Wie Vereinsvorsitzender Andreas Herr berichtet, ist ein neuer Mietvertrag für das Grundstück eingegangen, das sich im Besitz der Eisenbahn-Immobilien-Management-Gesselschaft befindet. Die Miete betrage nur 300 Mark pro Monat, nachdem im Frühjahr noch ein Zins von 3500 Mark im Raum gestanden habe.
"Diese finanzierbare Wende ist unter Mitwirkung der Stadtspitze zustande gekommen", bedankt sich Herr. Der Sinn der Museumsstraßenbahn für Schwerte sei von Bürgermeisterin Sobelat und Stadtdirektor Beeckmann erkannt worden.
Text: Ruhr-Nachrichten


Jürgen Schumacher baut Schienenstränge des Ruhrtals exakt nach (13.12.´97)

Modellbahn


Ein Tag im Bahnhof Schwerte wie Ende der sechziger Jahre

Nur wenige Schritte trennen die Autobahnbrücke an der Rettelmühle vom Bahnhof Schwerte-Ost - auf der Modelleisenbahn von Jürgen Schumacher.
Im Maßstab 1:160 (Spur N) versucht der 53jährige Villigster, die Schienenstränge des Ruhrtals so vorbildgetreu wie möglich nachzubilden. Eine Aufgabe, die natürlich nicht im D-Zug-Tempo zu erledigen ist. Während der längst verschwundene Rundschuppen des Bahnbetriebswerks Schwerte aus acht Bausätzen bereits wieder auferstanden ist und auch die Wandhofener Ruhrbrücke Steg für Steg zusammengeklebt wurde, deutet auf den Bahnhof Schwerte gerade mal eine Markierung auf der Sperrholzplatte hin.
Zwar schrumpft das imposante Empfangsgebäude, das als Winterarbeit nach Originalplänen aus Zeichenkarton entstehen soll, auf 45 Zentimeter zusammen. Doch selbst in dieser Verkleinerung sind nicht alle Weichen des Ruhrtals auf dem 5,30 mal 3,50 Meter großen U darzustellen.
"Ich mußte in der Länge verkürzen", stellte Schumacher fest, als er 1990 die erste Skizze nach der Grundkarte zeichnete. Und auch die Pläne, die später mit Computerhilfe ausgefeilt wurden, müssen vom Schienenleger immer wieder angepaßt werden. Theorie und Praxis sind nicht nur im Großbetrieb zwei Paar Schuhe.
Neben Säge, Schraubenzieher und Klebstoff-Flasche liegt stets ein dicker Foto-Ordner griffbereit, der die Bahndämme und Bauwerke aus allen möglichen Perspektiven zeigt. "Ich versuche, die Erinnerung an die sechziger, Anfang der siebziger Jahre festzuhalten", möchte Schumacher die Atmosphäre wiedergeben, als noch Dampfloks der Baureihe 23 die Obere Ruhrtalbahn hinaufschnauften. Weil ihm in jungen Jahren das Taschengeld beim Fotografieren in die Schranken wies, klaffen leider noch einige Lücken in seiner Vorbildfoto-Sammlung.
Komplett sind dagegen bereits die Fahrpläne für die Reise in die Vergangenheit. Bis auf die Anzahl der Waggons genau sollen exakt die Züge rattern, wie sie an einem Tag des Jahres 1969 vom Bahnsteig zu beobachten waren. Die ersten warten bereits im unterirdischen Bahnhof Hagen-Hbf. auf grünes Licht für ein kurzes Auftauchen auf ihrer Reise zu den weiteren Schattenbahnhöfen Iserlohn oder Dortmund.
Text, Foto: Ruhr-Nachrichten


Alte Trams als Filmstars auf Videos (24.11.´97)

Die Schwerter Museumsstraßenbahn rollt Weihnachten ins Wohnzimmer - auf dem Bildschirm. Zwei Videos, die die Tramfreunde selbst gedreht haben, sollen noch rechtzeitig vor dem Fest erscheinen.
Während unter dem Titel "Auf neuen Wegen - die Straßenbahnbeschaffungen der Schwerter Museumsstraßenbahn" (115 Minuten) die Geschichte des Vereins und die Transporte in die Ruhrstadt gezeigt werden, stellen sich auf "Bitte einsteigen - die Schwerter Museumsstraßenbahn" (95 Minuten) die 29 historischen Wagen teilweise noch in ihrer Heimat vor.
Der Erlös kommt der Restaurierung der Halle und den Fahrzeugen zugute.
Text: Ruhr-Nachrichten


Museumstram darf 1998 weiterrollen (20.11.´97)
Gefahr der Zwangsräumung scheint gebannt / Neuer Mietvertrag gibt Zeit für Gespräche

Schrillen Alarm brauchen die betagten Trams der Museumsstraßenbahn nicht mehr zu klingeln. Die Gefahr, daß sie zum Jahreswechsel per Zwangsräumung das Hallendach über dem Kopf verlieren, scheint gebannt. "Wir sind so verblieben, daß der Verein einen Vertrag für 1998 mit einer symbolischen Miete bekommt, sich aber an die gesetzlichen und rechtlichen Vorgaben halten muß", berichtet Baudezernent Herbert Kluge nach einem Gespräch mit Dr. Jochen Scharpe, Geschäftsführer des Grundstücksverkäufers, der Eisenbahn Immobilien-Management-Gesellschaft.
Damit würde auch einem Schreiben von Bürgermeisterin Ursula Sobelat entsprochen, die im Auftrag des Ältestenrates eine Duldung des Trammuseums über den 31. Dezember hinaus erbeten hatte, um Zeit für Verhandlungen zu gewinnen. In Gesprächen mit dem Landschaftsverband, dem Träger der Freilichtmuseen, möchten die Politiker Unterstiitzungsmöglichkeiten ausloten. Die von den Tramfreunden genutzte Anheizhalle im alten Eisenbahn-Ausbesserungswerk (EAW) ist eines von den Grundstücken im Wert von 13 Milliarden Mark, die die Immobilien-Gesellschaft bis 2010 verkaufen muß.
Nach einer Runde durch das EAW kam Kluge mit Dr. Scharpe überein; für die Anheizhalle ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. Einer gewerblichen Nutzung stehen eine Reihe von Einschränkungen gegenüber, die von fehlender Erschließung bis zum Denkmalschutz reichen.
Text: Ruhr-Nachrichten


Tramfreunde feiern vor der Halle (25.10.´97)

Grund zum Feiern hat die Schwerter Museumsstraßenbahn an diesem Wochenende: Vor genau fünf Jahren wurde der Verein stolzer Besitzer seiner ersten Tram. Zu diesem Dortmunder "Samba-Wagen" haben sich inzwischen 25 weitere Elektrische sowie drei urige Loren gesellt.
Vier von ihnen rollen am Samstag und am Sonntag zwischen 11.30 und 18 Uhr über 800 Meter Fahrstrecke.
Ausfallen muß dagegen die geplante Feier zum 75jährigen Jubiläum des alten Eisenbahn-Ausbesserungswerkes, weil derzeit aus baurechtlichen Gründen keine Veranstaltungen in der Museumshalle erlaubt sind.
Text: Ruhr-Nachrichten


Beton-Unternehmen will 250 Arbeitsplätze schaffen (04.10.´97)
Bauantrag läuft - Eigene Patente lassen europaweiten Verkauf erwarten

Es regt sich was im ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerk in Schwerte-Ost. Langsam aber stetig wird aus der alten Industriebrache wieder ein respektables Gewerbegebiet. Neuester Coup der Schwerter Wirtschaftsförderung: Ein Beton-Fertigteile-Unternehmen will hier ab 1999 250 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Bauantrag läuft.
Antragsteller ist die "Behrens Styropor Beton Bau GbR", die einen Teil des Geländes der Firma Resch im EAW ins Auge gefaßt hat. Wo bis vor einigen Monaten die Firma Rive, gegen die wegen Umweltvergehen ermittelt wird, gesessen hatte, sollen bald fünf riesige Hallen mit 6500 Quadratmetern auf über 11000 Quadratmeter Grund errichtet werden. Das Investitionsvolumen läßt sich erahnen.
Unternehmer Josef Behrens will hier Spann- und Styropor-Beton-Fertigteile für Wand- und Dachplatten herstellen lassen. 34 Jahre lang ist der 53jährige Diplom-Ingenieur im Geschäft, zuletzt hat er als Werkleiter ein Unternehmen in Baden-Württemberg geführt. Dabei hat Behrens eigene Patente entwickelt, die zum Beispiel die Herstellung von Betonteilen bis zu 60 Meter Länge und 80 Tonnen Gewicht zulassen.
Behrens: "Wir werden weltweit die einzigen sein, die so etwas können und rechnen mit einem europaweiten Geschäft." Die Logistik will das Unternehmen komplett über die Straße abwickeln. "So große Teile kann die Bahn gar nicht bewältigen", erklärt der Investor.
Nach einem Start mit 25 Leuten will das Unternehmen, das in Schwerte-Ost ganz neu aufgebaut werden soll, in der Endstufe 250 Arbeitnehmer beschäftigen. Behrens:"Wir werden z.B. sowohl ungelernte Arbeiter, als auch Zimmerleute und natürlich Betonbauer brauchen."
Der Bauantrag läuft zur Zeit, wird aber nicht bei der Stadt, sondern beim Staatlichen Umweltamt in Lippstadt bearbeitet. Behrens ist zuversichtlich, daß der Antrag nach dem Bundesimmisionsschutzgesetz befürwortet wird, da auf dem Gelände bereits eine ähnlich gelagerte Genehmigung liegt. "Wir möchten zum 1.Januar 1998 den Betrieb aufnehmen", hofft der Unternehmer.
Text: Schwerter Rundschau


Erinnerung an Hörder Kreisbahn (27.09.´97)

Ein "Doppelgänger" der alten Tram nach Hörde zieht an diesem Wochenende, 27./28. September, bei der Schwerter Museumsstraßenbahn im Eisenbahn-Ausbesserungswerk Blicke und Objektive auf sich. Als Linie 20 wird der 70jährige Duisburger Triebwagen 1191 dekoriert, der den Elektrischen der Hörder Kreisbahn täuschend ähnelt. Wer einsteigt, findet an Souvenirständen etliche Schnäppchen für Modelleisenbahner und Nahverkehrsfans.
"Kamerafutter" bieten dagegen zahlreiche Schienenveteranen, die aus der Halle gerollt werden. Gleichzeitig wird zwischen 11.30 und 17.30 Uhr dreimal stündlich zu einer Rundfahrt eingeladen.
Text: Ruhr-Nachrichten


Tramfans legen Widerspruch ein (04.09.´97)
Museumsstraßenbahn will Schließung der Halle verhindern

Die Schwerter Museumsstraßenbahn will ihre Fans nicht vor zwangsweise verrammelten Toren stehenlassen. Gegen die Schließung ihrer Halle binnen zehn Tagen, wie es eine Ordnungsverfügung (wir berichteten) nach der Beschwerde eines Grundstücksnachbarn fordert, wollen die Tramfreunde bei der Stadt Widerspruch einlegen.
"Am vergangenen Sonntag waren vier Besucher aus Belgien, zwei aus Kiel und drei aus dem Bergischen Land angereist", um die 29 Fahrzeuge der Baujahre 1898 bis 1969 zu bestaunen, berichten die Aktiven vom überregionalen Echo: "Hätten wir diese Leute wieder wegschicken sollen?" Außerdem werden die Eintrittseinnahmen dringend benötigt, um die historischen Wagen zu erhalten.
Deshalb hoffen die Museumsfreunde auf ein eSondergenehmigung bis zum geplanten Saisonende am 1.November. Obwohl sie Befürchtungen, nach denen das Hallendach einsturzgefährdet sei, nach eigenen Untersuchungen nich teilen können, wären sie mit der Auflage einverstanden, den Besucherverkehr bei stürmischem Wetter einzustellen.
Leben können die Museumsfreunde mit dem anderen Punkt der Ordnungsverfügung, der weitere Anschüttungen im Außengelände untersagt. Denn der Aussichtshügel habe ohnehin nicht mehr weiter wachsen sollen.
Text: Ruhr-Nachrichten


Auf Uralt-Lok folgt Ordnungsverfügung (27.08.´97)

Straßenbahnlok 100


Freud und Leid warten auf die Museumsstraßenbahn im Ausbesserungswerk

100 Jahre alt wird die urige Tramlok Nr. 100, die als 25. Fahrzeug bei der Schwerter Museumsstraßenbahn anrollte, im kommenden Jahr. Zum Geburtstag möchten die Tramfreunde das Gefährt, das einst Güter- und Trümmerzüge durch Duisburg zog, wieder flott machen. In grüner Lackierung und mit originaler dreigeteilter Windschutzscheibe möchte es Vereinsvorsitzender Andreas Herr zur Saisoneröffnung 1998 auf die Reise schicken.
Hemmschuhe aufs Gleis legen diesen Plänen derzeit die Beschwerdebriefe von Rechtsanwalt Roger Perplies, der bei verschiedenen Stellen großvolumige Anschüttungen von Bodenaushub moniert hatte (wir berichteten). Nachdem die Stadtverwaltung offiziell auf "baurechtswidrige Zustände" aufmerksam gemacht worden sei, mußte Baudezernent Herbert Kluge den Straßenbahnfreunden eine Ordnungsverfügung schicken. Denn Erdhügel über zwei Meter Höhe - der Aussichtsberg mißt vier Meter - erfordern eine Baugenehmigung. "Nicht weiter schütten und die Halle nicht als Museum nutzen", nennt Kluge die Kernpunkte der Verfügung. Die mittlerweile 27 historischen Fahrzeuge dürfen allerdings unter dem schützenden Dach bleiben.
Wie es weitergeht, hängt nach Einschätzung Kluges sehr stark von den Eisenbahnfreunden ab. "Bauanträge für die Nutzung der Halle und die Anschüttungen konnten nicht bearbeitet werden, weil Unterlagen vom Verein fehlen", erklärt der Dezernent. Wie Herr ankündigt, sollen fehlender Lageplan und Angaben zu den Besucherparkplätzen "in der nächsten Woche" abgegeben werden.
Im übrigen beteuert er, daß "kein Schutt oder Dreck, sondern fast Mutterboden" zur Gestaltung des Museumsgeländes angeliefert worden sei. Auch habe der Verein, außer tatkräftiger Hilfe mit dem Bagger, für das Abladen "nichts bekommen".
"Offiziell ist bei uns noch kein Schreiben eingegangen", hofft Herr, die neuen Fahrzeuge - darunter ein Schienenstaubsauger - am kommenden Wochenende den Besuchern präsentieren zu können.
Text, Foto: Ruhr-Nachrichten


Kippe am Ausbesserungswerk lange übersehen (26.08.´97)
Wählervereinigung: Anschüttung ist illegal / Verwaltung will schnell einschreiten

Auf dem Gelände des früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerkes ist Bodenaushub in großer Menge abgekippt worden. Darüber hat Rechtsanwalt Roger Perplies sich bei verschiedenen Stellen beschwert, von der Stadt über den Regierungspräsidenten bis hin zur Immobilienverwaltung der Bahn AG. Auch die Ratsfraktionen hat er alarmiert, denn Anschüttungen über 30 Kubikmeter, so argumentiert er, seien genehmigungspflichtig.
Jetzt hat sich die Wählervereinigung in die Auseinandersetzung eingeschaltet. Bei einer Ortsbesichtigung kamen die Kommunalpolitiker zu dem Schluß, daß da nicht ein paar Wagen voll Bodenaushub vorübergehend abgeladen worden sind, sondern eine fachmännisch geführte Deponie entstanden ist.
Eine Rückfrage bei der Bauverwaltung der Stadt habe ergeben, daß dort keine Genehmigung für eine Anschüttung bekannt ist. Baudezernent Herbert Kluge versicherte, die Verwaltung werde sofort tätig. WfS-Sprecherin Ilona Blank: "Merkwürdig bleibt allerdings festzuhalten, daß dieses Betreiben über einen so langen Zeitraum nicht eher aufgefallen ist."
Text: Ruhr-Nachrichten


Oldtimer der Straße und der Schiene locken Besucher (20.06.´97)


Auto und Tram wollen im Alter keine Konkurrenten um die Fahrgastgunst mehr sein, sondern im Gegenteil gemeinsam Besucher in das Nahverkehrsmuseum im alten Eisenbahnausbesserungswerk locken. Käfer und Taunus 12m hoffen darauf, beim ersten Oldtimer-Stammtisch am Samstag, 21. Juni, um 16 Uhr weitere Schnauferl begrüßen zu dürfen.

Die historischen Straßenbahnen haben mittlerweile einen neuen Besitzer. Sie wurden für eine Mark das Stück vom Vorstand der Dortmunder Straßenbahnfreunde an den neuen Verein Schwerter Museumsstraßenbahn verkauft.
Text, Foto: Ruhr-Nachrichten (Neubauer)


Aus zehn alten Rädern entsteht ein neues (21.05.´97)
Beschäftigungsprojekt wird vom Arbeitsamt gefördert

Fahrradwerkstatt

Für Radfahrer war ein Ziel am Pfingstsamstag schon vorgegeben: Auf die Räder und los zu S.I.G.N.A.L. am Hasencleverweg!
Hier auf dem ehemaligen EAW-Gelände hatte die Fahrradwerkstatt des Vereins zum Tag der offenen Tür eingeladen. Präsentiert wurde das gesamte Angebot. Im Rahmen eines vom Arbeitsamt geförderten Beschäftigungsprojektes sind fünf Mitarbeiter tätig, die alte Fahrräder zur Wiederverwertung "aufmöbeln". Nach dem Motto "Aus zehn alten Fahrrädern machen wir ein neues" werden alte Räder auseinandergenommen, repariert und wieder zusammengesetzt. Außerdem werden aber auch Reparaturen an Rädern durchgeführt. So steht mittlerweile ein großes Angebot an preisgünstigen Gebrauchtfahrrädern- vom Kinderfahrrad über Tourenräder bis zum Rennrad- zum Verkauf bereit. Alle sind von Grund auf überholt worden.
Am Tag der offenenn Tür hatten die Besucher nun auch die Gelegenheit, an den mitgebrachten Drahteseln vor Ort Inspektionen, kleinere Reparaturen und Reinigungen machen zu lassen. Und das zu außerordentlich günstigen Preisen. Andere Gäste nutzten auch gleich die Gelegenheit, das Angebot an Gebrauchträdern zu begutachten, um dann mit einem günstig erstandenen Rad nach Hause zu radeln.
Geöffnet ist diese Einrichtung an allen Werktagen von 9 bis 17 Uhr.
Text, Foto: Ruhr-Anzeiger


Gedenkfeier (14.05.´97)

Zu einer Gedenkfeier hatten Rat und Verwaltung der Stadt auf dem Gelände des ehemaligen Außenkommandos des Konzentrationslagers Buchenwald an der Emil-Rohrmann-Straße eingeladen. Zum 52. Mal jährte sich am 8. Mai der Tag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Mahnende Worte sprach der stellvertretende Bürgermeister Rudi Pohl.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch das Quartett "Drei Brijder, Mit" aus Dortmund/ Schwerte mit Darbietungen aus dem Bereich der Klezmermusik.
Text: Ruhr-Anzeiger


Altes Bahngelände im Angebot (04.04.´97)

Mehr als 60.000 Quadratmeter Gelände im ehemaligen Eisenbahn- Ausbesserungswerk und eine Fläche an der Geisecker Talstraße zählen zu den Grundstücken im Ruhrtal, die das Bundeseisenbahnvermögen an den Mann bringen möchte. Die Kasse der Bahn wird bei dem Verkauf allerdings nicht klingeln. "Das Geld erhält Minister Waigel auf sein Konto", erklärt Bahnsprecher Manfred Pietschmann.
Denn alle Liegenschaften der früheren Bundesbahn, die für den heutigen Betrieb nicht mehr benötigt werden, sind an das Bundes- Eisenbahnvermögen übergegangen. Um bundesweit rund 3.000 Objekte zu vermarkten, wurde im Herbst 1996 die Eisenbahn-Immobilien-Management GmbH ins Leben gerufen. Nur den Traum vom Eigenheim kann die Frankfurter Gesellschaft nicht erfüllen, weil keine Wohnhäuser auf ihren Verkaufslisten stehen.
Daß ihre Gebäude im alten Ausbesserungswerk Hals über Kopf verscherbelt werden, brauchen derzeitige Mieter nicht zu befürchten. "Es gibt keine Angst vor Verdrängung", stellt Eberhard Schmidt von der Immobilien-Gesellschaft klar; eher würden Mieter wohl ihre Objekte kaufen. Außerdem kann sich sein Unternehmen mit der Vermarktung" bis tief ins neue Jahrhundert" Zeit lassen. Ist diese bundesweit abgeschlossen, werden auch die Frankfurter Büros nicht mehr benötigt.
Text: Ruhr Nachrichten


22 ehemalige Lehrlinge treffen sich nach 50 Jahren im Eisenbahn-Ausbesserungswerk (02.04.´97)
Schwerte (rs) Geh und hol einen Pott Amboßwichse! Oder vielleicht doch Feilenfett? Ordentlich auf den Arm genommen wurden die frischen "Stifte" 1947 im Reichsbahn- Ausbesserungswerk.

Ausgerechnet am scherzbeladenen 1. April mußten 36 Neulinge erstmals in den Blaumann schlüpfen, ihre Ausbildung als Schlosser, Dreher und Schmiede beginnen. In Jackett und Schlips standen 22 von ihnen gestern leicht ergraut wieder vor dem Tor 1 am Hasencleverweg.
Bei einem Rundgang über das Gelände wurden die verschwommenen Bilder, die vielen nur noch von der Lehrzeit zwischen Richthalle, Kesselschmiede und Lehrwerkstatt geblieben waren, sofort lebendig. "Weißt Du noch, hier haben wir uns beim Sani immer Hustenbonbons geholt", sprudelte die Erinnerung bereits auf den ersten Metern nur so heraus. Vor dem geistigen Auge sprossen in der werkseigenen Gärtnerei wieder Tabakpflanzen, während im Bunker nebenan die Schweine gemästet wurden, bis sie in den Volksbadewannen - die still als Blumenkübel vor sich hinrosten - ihren letzten Grunzer ausstießen.
"Dies war mal unsere Lehrbude?" Ungläubiges Kopfschütteln löste Signal-Geschäftsführer Olaf Heppe aus, als er die Ehemaligen durch die völlig umgestalteten Räume seines Gebrauchtwaren- Kaufhauses "Kleiner Euro" führte. Als dann jedoch im Gang plötzlich der Kamin entdeckt wurde, an dem einst die Schmiedeesse loderte, wurden sofort die Anekdoten von Werksschulleiter "Jabo" Meyer ausgepackt, der "wie ein Jagdbomber" vom Pult herab den unaufmerksamen Stiften in den Nacken sprang. Auch klatschnasse Tafelschwämme und Schlüsselbunde sollen durch die Klasse geflogen sein.
Weil Dampflokomotiven in Schwerte-Ost längst ausgeraucht haben, ließ sich die Gruppe im Nahverkehrsmuseum von einer Tram durch das Gelände schaukeln. "Hier war die größte Dreckschleuder ", genoß die als Museum genutzte Anheizhalle in der Lehrzeit keine besondere Anziehungskraft. Gestern qualmte nur der Holzkohlengrill, an dem sich die Ehemaligen stärken konnten. Der Henkelmann durfte ruhig zu Hause bleiben, weil im Kreinberg auch noch das Mittagessen wartete.
Noch so manches Döneken wurde ausgegraben, bis sich die "Stifte 47" mit einer Adressenliste in der Brieftasche wieder nach Duisburg, Meerbusch oder Kürten verstreuten. Günter Körtner hatte gar die Anfahrt von Grasse an der Cote d´ Azur nicht gescheut, um seine alten Kollegen wiederzusehen. Bis zum nächsten Treffen soll es nicht wieder 50 Jahre dauern.
Text: Ruhr Nachrichten (Schmitz)